Darf der Hund an Knochen knabbern?

Was muss ich beim Verfüttern von Knochen

an meinen Hund beachten?

Knochen für meinen Hund?

Klar, aber die Richtigen. Am Besten vom Schlachter.

Den kann frau auch fragen, wenn sie unsicher ist.

Ich glaube, die Hunde sind seit tausenden von Jahren Knochen gewöhnt.

Heutzutage verarbeiten wir Lebensmittel

anders als unsere Großmütter. Wir kochen

anders als vor 100 oder 2000 Jahren.

Wir essen auch anders - und viele Hunde lernen deshalb ausschließlich Fertigfutter kennen -

nass oder trocken.

Natürlich sind Hunde deswegen früher nicht 'gesünder' ernährt worden.

Die Hunde sind andere Kost oft nicht gewöhnt, und wir auch nicht.

Als ich unserer Tierärztin erzählt habe, dass mein Hund rohe Knochen bekäme,

war die erste Reaktion: "Oha-Oha!" = Ogottogott!

Nach meiner Frage: Warum denn nicht? habe ich solche Begriffe wie Knochenstuhl,

Magen- und Darmverletzungen, Verstopfung gehört.

Auf facebook konnten wir neulich auch die Geschichte eines Hündchens

lesen, das mit der Zunge im Ossobuco steckenblieb und freigesägt werden musste.

Aber weil uns eine Gräte im Hals stecken bleiben könnte, verzichten

doch nicht alle auf Fisch, oder? Weil es Unfälle geben könnte, vermeiden wir

doch auch keine Autofahrten oder Flugreisen? Das Leben ist überhaupt nicht ganz

ungefährlich, im Gegenteil, meistens endet es mit dem Tod.

Also die Knochen: wer einmal gesehen hat, wie animalisch sich unser

Liebling auf diese stürzt, ist sich sicher, dass das Knabbern dem

Hund riesige Freude bereitet. Das dauert auch seine Zeit und ist eine sinn- und

genussvolle Beschäftigung, dazu noch artgerecht. Und gesund: stärkt das Gebiss

und lässt ihn wertvolle Mineralien und Vitamine in natürlicher Form zu sich zu nehmen.

Allerdings möchte ich bitten, einige Dinge dabei zu berücksichtigen.

Ich selbst habe für mich 4 Regeln entwickelt, die ich unbedingt

beachte, bevor meine Kira an Knochen knabbern darf:

 

1. NUR ROHE KNOCHEN!

 

Vom Schwein natürlich nichts, das ist klar.

 Aber sonst: gegrillte, gebratene, gekochte, gegarte, aus dem  Backofen usw.: Nee! Absolutes Verbot.

 Die sind brüchig, können splittern und zu Verletzungen führen.

 Wegschmeißen. Schade, aber nicht zu ändern.

Durschnittlich schmeißt jeder Deutsche ohnehin 82kg Lebensmitteljährlich in den Müll.

 

2.DIE RICHTIGEN KNOCHEN

 

Vom Rind z.B. Ochsenschwanzscheiben oder Ossobuco. Splittern nicht, und das

Mark ist äußerst gesund: Calzium, Blutzellen, Fett, und alles unbehandelt und natürlich.

Beim Ochsenschwanz bleibt, wenn das Fleisch weg ist, eher Knorpel als

Knochen: Kira verputzt das komplett, ich nehme den Rest aber meist weg,

weil sie (11kg) schlechter kackt (Knochenkot). Für größere Hunde natürlich kein Problem.

Große Markknochen kann der Hund nicht fressen, er ist nur damit

beschäftigt, sie abzunagen. Auch ok.

Lamm habe ich noch nicht verfüttert, da wir Keule und Koteletts vorher

zu braten pflegen.

Fragt Euren Schlachter, was es sonst noch gibt.

3. DABEI SEIN!

 

Der Hund, der einen Knochen knabbert, sollte dies

nicht unbeobachtet von der Besitzerin tun.

Ein Unfall kann immer passieren: ein Zahn steckt fest,

der Hund verschluckt sich, bleibt mit der Zunge stecken,

oder das abgenagte Reststück ist zu groß

oder ungeeignet zum Kauen und Fressen, ohne

Fleischreste oder Sehnen und Fett.

Wenn es nichts mehr zum Runterschlucken gibt, oder ich denke, sie

hat genug Knorpel gefressen, lenke ich meine Kira mit einem Leckerli

ab und nehme ihr das Reststück weg.

 

Das muss jede selbst entscheiden: vielen Hunden bereitet es Vergnügen,

auch am nackten Knochen herumzunagen: riechen tut der noch immer!

4. WIE OFT & WIEVIEL?

 

 

 

Das muss frau beobachten. Wieviel Fleisch ist am

Knochen und wieviel Fett? Knochen und Knorpel

erschweren natürlich den Stuhlgang.

 

Wie alt ist der Hund? Hat er Zahnprobleme?

 

Kira ist 12 und bekommt pro Woche 1x Knochen,

wenn sie jünger wäre, würde ich 2x geben.

Aber das hängt ja auch von eurem Hund ab.

 

Generell möchte ich sagen, dass ein Chihuahua genauso viel Spaß

 

am Knabbern hat, wie ein Schäferhund, die Größe spielt keine Rolle.

 

Wichtig ist sein Alter und wieviel er sich bewegt.

Ich glaube, ich hab nichts vergessen und würde mich freuen, wenn jemandem

meine Erfahrungen nützlich sein könnten)).